Westliche Fürsorgesysteme setzen die Bindung an primäre Bezugspersonen, d.h. an einzelne Personen, meist die Mutter, ins Zentrum der emotionalen Bezüge von Kindern. Was westlichen Mehrheitsgesellschaften als Referenzmodell dient, ist weltweit nicht führend. Multiple Fürsorgesysteme sind weltweit leitend. In multiplen Fürsorgesystemen sind Mütter bzw. Einzelpersonen weder die einzigen noch die primären Bezugspersonen. Ein Netzwerk aus befreundeten und benachbarten Personen sorgt für die Kinder, die von Beginn an lernen, unterschiedlichen Personen zu vertrauen. Die unterschiedliche Nähe zu Bezugspersonen wird damit selbst wählbar und ist nicht biologisch vorgegeben. In multiplen Fürsorgesystemen spielt vor allem der intergenerationale Austausch eine große Rolle. Geschwister achten aufeinander, Alte und Junge bilden ein Beziehungsgeflecht.
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